Frankfurt, 18. Dezember 2014 \u2013 In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass eine Person zu einer wichtigen Beurkundung nicht anreisen kann. Da stellt sich die Frage, ob nicht einem anderen Urkundenbeteiligten einfach eine Vollmacht erteilt werden kann.<\/p>\n
Grunds\u00e4tzlich kann eine Vollmacht sogar m\u00fcndlich erteilt werden. Allerdings verlangt das Gesetz in bestimmten F\u00e4llen, dass eine schriftliche, notariell beglaubigte Vollmacht vorliegen muss.<\/p>\n
Hierzu z\u00e4hlen z.B. Vollmachten zur Gr\u00fcndung einer GmbH oder Aktiengesellschaft oder zum Kauf einer Immobilie. Zudem ben\u00f6tigen alle beim Grundbuch und dem Handelsregister vorgelegten Vollmachten zum Zweck ihres Nachweises einer notariellen Beglaubigung.<\/p>\n
Soll nun eines dieser Rechtsgesch\u00e4fte von einem Bevollm\u00e4chtigten beim Notar beurkundet werden, bieten sich grunds\u00e4tzlich zwei M\u00f6glichkeiten an:<\/p>\n
Zum einen kann die verhinderte Person zun\u00e4chst eine m\u00fcndliche Vollmacht zur Beurkundung aussprechen, sie muss dann aber sp\u00e4ter bei einem Notar ihrer Wahl den beurkundeten Vertrag nachgenehmigen. Nachteil: Der Vertrag ist schwebend unwirksam, bis der Notarvertrag nachgenehmigt ist.<\/p>\n
Besser ist die zweite L\u00f6sung, wonach der verhinderte Beteiligte vor dem Termin bei einem Notar seiner Wahl eine Vollmacht beurkundet. Sinnvollerweise wird die Vollmacht von dem Notar entworfen, der auch den Kaufvertrag entworfen hat und beurkunden wird.<\/p>\n
Wenn die vorher notariell beurkundete Vollmacht dann im Termin zur Beurkundung zum Beispiel vom Immobilienkaufvertrag oder zur Gr\u00fcndung einer GmbH oder Aktiengesellschaft vorgelegt wird, sind alle Beteiligten auf der sicheren Seite. Der Kaufvertrag oder die Gr\u00fcndungsurkunde ist sofort wirksam.<\/p>\n
Weitere Informationen zu diesem Thema sowie auch zur H\u00f6he der anfallenden Notar-Geb\u00fchren bei Ausstellung einer notariell beglaubigten Vollmacht, hat Notarin Bettina Schmidt in ihrem Blog zusammengestellt:<\/p>\n